Kamis, 21 April 2016

PDF-Download Das kooperative Gen: Evolution als kreativer Prozess, by Joachim Bauer

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Das kooperative Gen: Evolution als kreativer Prozess, by Joachim Bauer

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Das kooperative Gen: Evolution als kreativer Prozess, by Joachim Bauer

Pressestimmen

"Gute Argumente, solide Forschungsergebnisse und eine leichte Feder machen das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen." (Deutschlandradio)

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Prof. Dr. med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Arzt und Psychotherapeut. Nach erfolgreichen Jahren an der Universität Freiburg lehrt und arbeitet er heute in Berlin. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er den renommierten Organon-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher, u. a. »Warum ich fühle, was du fühlst«. Zuletzt erschienen bei Blessing der SPIEGEL-Bestseller »Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens« (2015).

Alle Produktbeschreibungen

Produktinformation

Taschenbuch: 224 Seiten

Verlag: Heyne Verlag (8. Februar 2010)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3453601335

ISBN-13: 978-3453601338

Größe und/oder Gewicht:

11,7 x 1,8 x 18,5 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

3.6 von 5 Sternen

20 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 238.801 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Dieses Buch ist unbedingt zu empfehlen, wenn man sich für das Thema Evolution interessiert.Ob der Titel tatsächlich so richtig gewählt ist, sei dahingestellt. Schließlich werden höchst komplexe Verbindungen zwischen Genomen und Genen und deren Zusammenwirken aufgezeigt. Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis des Autors und seine Darstellung, dass Darwin in den zentralen Aspekten seiner Theorie falsch liegt/lag. Er versteht sich jedoch als Fort-Schreiber und nicht ausschließlich als Kritiker.Wichtig ist, dass sich das Leben seit Anbeginn zwischen Stabilität einerseits (meine Beispiele: Haie, Krokodile, Quastenflosser etc.) und Variationen (eines seiner Beispiele: Barsche im Viktoria-See) abwechselt und dass diese Strategie eben nicht mit Darwins Theorie und nicht ohne die Änderungen der Umwelt zu verstehen sind. Das Leben wird nicht gesteuert; es selbst steuert! Wo dabei der Unterschied zu Darwin liegt, wird im Buch zigfach belegt.Der Autor stellt Darwins These quasi auf den Kopf: Nicht die Mutationen sicherten den Fortbestand von Spezien, sondern die genetische Reaktionen auf veränderte Umweltbedingungen sorgten und sorgen dafür, dass sich eine Art anpassen konnte oder als Art untergegangen ist.Markant ist dabei, dass es eben immer gleichzeitig eine Vielzahl von Spezien waren, die vom gleichen Schicksal betroffen waren.Darwin konnte in seiner Zeit nur gegen die damaligen Gegner: die Kirchen mit ihrer Schöpfungsgeschichte anschreiben und musste sich dabei argumentativ des "Zufalls-Prinzips" bedienen, um nicht vollkommen abgelehnt zu werden.Gerade die Aspekte des Zusammenwirkens von unterschiedlichen Lebensformen und gar die Pracht und Komplexität, die sich bei vielen Tierarten zeigt, lässt sich mit einer notgedrungenen Anpassung an Lebensverhältnisse kaum erklären. Erklären lässt sich dies allerdings mit einer "überschäumenden" Kreativität, die nicht nur Not und Elend als Daseins-Antriebe sieht.Mit diesem Buch wird deutlich, wie hölzern Darwins Annahmen und Theorie daher kommen: Einfach nur noch verstaubt - auch wenn dies alle Fortschrittsgläubigen schmerzt, die Darwin als gesicherte Bastion gegen religösen Erklärungsmuster nicht missen möchten.Der Autor zeigt auf spannend geschriebene Weise, dass alles bei genauerer Betrachtung noch viel fantastischer ist: Das Leben selbst lebt - und wird nicht gelebt!Gänzlich deplatziert sind die ins Persönliche gerichteten Angriffe auf die Person des Autors. Von dieser Art von Kritik und seiner Kritiker sollte sich ein mit-denkwilliger und aufgeschlossener Leser nicht manipulieren lassen. Selbst lesen!

Joachim Bauer war bis zu seiner Emeritierung im April 2017 Prof. für Psychoneuroimmunologie an der Uni Freiburg und ausgebildeter Internist, Psychiater und Psychosomatiker. Er schreibt allgemeinverständliche Bücher über den Zusammenhang von Körper und Psyche.Ähnlich wie schon in dem zwei Jahre zuvor veröffentlichten Werk ‚Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren’, wird Bauer auch in dem hier vorliegenden Buch von 2008 nicht müde nachzuweisen, warum Richard Dawkins mit seiner mechanistischen Vorstellung vom ‚Egoistischen Gen’ in als Maschinen vorgestellten Körpern und daraus abgeleiteten gesellschaftlichen Implikationen einer zulässigen Ellbogenmentalität als quasi Recht des Stärkeren falsch liegt.Der Titel lässt bereits anklingen, dass es Bauer, der selbst molekulargenetisch geforscht hat, um eine erweiterte und korrigierte Darstellung der Darwinschen Evolutionstheorie geht. Darwin sei „zwar zuzustimmen in der Entdeckung, dass alles Leben aus einer evolutionären Entwicklung hervorgegangen und durch einen gemeinsamen Stammbaum verbunden ist.“ Aber alles weitere in der Darstellung lebender Systeme sei nur zu erklären über „fortwährende molekulare Kooperation und Kommunikation nach innen und nach aussen.“Los ging es vor rund 3,5 Milliarden Jahren mit der RNS-Welt: ‚supramolekulare Aggregate’ (Carl Woese), bestehend aus sich zu RNS zusammenlagernden Nukeotiden und sich zu Enzymen/Proteinen zusammenlagernden Aminosäuren gingen gegenseitige Verbindungen ein und beeinflussten einander. Etwa vor 3 Milliarden Jahren enstanden aus DNS bestehende Gene als Produkte der RNS-Welt, die anfänglich Nomaden waren, da es noch keine fest abgegrenzten Zellen gab und dadurch ein laufender horizontaler Gentransfer zwischen den Zellen stattfand, wie er auch heute zwischen Bakterien beobachtet werden kann. Dies bedeutete laut Bauer „einen spielerischen und kreativen rekombinatorischen Suchprozess der Evolution auf dem Weg zu lebensfähigen Systemen.“ Gene seien hier von Anfang an nicht isoliert und ‚egoistisch’ gewesen, sondern fügten sich „einer über RNS- und Proteinmoleküle ausgeübten Kontrolle der Zelle bzw. des Gesamtorganismus“, wie aus zahlreichen neueren Studien hervorgeht. Dazu werden sogenannte Genschalter, also dem Gen vorangestellte DNS-Sequenzen über aus Gensicht von aussen kommende Signalstoffe an- oder abgeschaltet. So können Umweltfaktoren permanent Einfluss auf die Genregulation ausüben. Solche Genschalter können durch Anheftung von Methylgruppen auch langfristig ab- oder angeschaltet werden, was zu epigenetischen Veränderungen führen kann. Sogenannte Micro-RNS, ein System sehr kleiner RNS-Moleküle, kann als RNS-Interferenz auch die Aktivität von Genen unterbinden, indem zum Beispiel durch sie die aus einem Genabschnitt gebildete Messenger-RNS inaktiviert wird. Was Lebewesen erleben – also Umweltfaktoren -, hat Auswirkungen auf die Aktivität der Mikro-RNS und damit auf die RNS-Interferenz. Und da auch aus den Körperzellen stammende Micro-RNS ihre Wirkung in Zellen der Keimbahn ausüben kann, hat dies Auswirkungen auf das an die Nachkommen weitergegebene Erbgut (Epigenetik).Eine der wichtigsten Errungenschaften der DNS-Welt war schliesslich die Entwicklung von Körperplänen (body plans), sprich ein System hintereinander geschalteter Gene, die als kooperierendes Ganzes durch eine räumlich-zeitliche Abfolge der Genaktivierung schliesslich ein ganzes Lebewesen aufbauen. So entstanden mehrzellige Lebewesen, und zwar nicht in einem langsamen zufälligen Prozess, sondern vor allem nach dem vorausgehenden Stressor von Extinktionen großen Stils (z.B. Meteoriteneinschläge) mit einer ungewöhnlich raschen, beispielsweise kambrischen Explosion vor etwa 600-530 Millionen Jahren, bei der die zwei grundlegenden Muster für Körperbaupläne – radialsymmetrisch und rechts-links-symmetrisch - entwickelt und in zahllosen Abwandlungen dieser seither beibehaltenen zwei Grundmuster fortgeführt wurden.Genome sind dabei nicht als statisch zu betrachten, da sie mittels molekularer Werkzeuge, den sogenannten von Barbara McClintock 1983 entdeckten Transpositionselementen (TE’s) ihre Struktur abändern können, indem z.B. Teile des Genoms ausgeschnitten oder verdoppelt und an anderer Stelle wieder eingefügt werden können. In der Regel sind TE’s abgeschaltet, wodurch eine bemerkenswerte Stabilität des Genoms über lange Zeiträume bewerkstelligt werden kann. Wenn aber, z.B. durch erhebliche äußere Stressoren eine Abwandlung benötigt wird, um weiter überdauern zu können, werden TE’s aktiv. Die Arbeit der TE’s beruht somit nicht auf dem Zufall darwinistischer Vorstellung, sondern geschieht nach bestimmten biologischen Regeln. Selbst Punktmutationen werden eher in solchen Bereichen des Genoms zugelassen, die als Experimentierfeld dienen können als in etablierten und möglichst stabil zu haltenden Abschnitten. Die Entstehung neuer Spezies beruht demnach nicht so sehr auf Zufall, sondern auf der eruptiven Aktivierung von TE’s, was die These von Stephen Jay Gould und Niels Eldridge eines ‚punctuated equilibrium’ stützt, wonach lange Phasen von Stabilität abwechseln mit explosionsartiger Zunahme von neuen Arten. Solche Entwicklungsschübe bringen natürlich auch nicht lebens- oder vermehrungsfähige Lebewesen hervor, die ausselektiert werden. Lebende Systeme seien aber dabei, so Bauer, auf allen Ebenen des Organismus Kommunikatoren.Ein faszinierend detailreicher Einblick in die aus den neueren genetischen Studien sich ergebende Sicht auf den Ablauf von Evolution, die das mehr mechanistische Bild Dawkins von egoistischen und sehr isoliert betrachteten Genen auf jeden Fall entscheidend korrigiert. (31.05.19)

Joachim Bauer geht hier weit über seine Spezialgebiete, Psychosomatik, Molekularbiologie und Neurobiologie hinaus, bleibt ihnen aber dennoch treu. Er fasst auf verständliche Weise Forschungen zu den Anfängen des Lebens auf unserem Planeten, zur Evolution, Chaos- oder Komplexitätstheorie ebenso wie zu Krankheitslehre und psychosozialen Fragen zusammen, nimmt jedoch die Molekuarbiologie der Gene und die Hirnforschung quasi als Ausgangspunkt und Zentrum seiner Betrachtungen.Für mich ist es eine interessante, gut verständliche Zusammenfassung und dank Literaturverzeichnis und - hinweisen ein möglicher Ausgangspunkt für weitere Lektüre. Bauer hat eine dezidierte eigene Meinung, mit der er nicht hinter dem Berg hält. Das ist für mich in Ordnung. Nur hätte ich mir an manchen Stellen etwas weniger Polemik und ein Mehr der interessanten Fakten mehr gewünscht.Dennoch für meine Begriffe absolut empfehlenswert. Denn ich kenne in deutscher Sprache bislang kein Buch, das so lesbar, zugänglich und überschaubar so viele Wissenbereiche zusammenfasst, die lange getrennt abgehandelt wurden, in Wahrheit aber ineinander gehen.

eine gute herangehensweise an das mikrobiologische thema. ist jedem zgutu empfeheln der etwas über unsere kleinsten einheiten wissen möchte gut und verständlich geschrieben.

Erwerb für den Wunschzettel meiner Tochter, gefällt ihr, ist zufrieden damit. Kenne es selber nicht, war ein Geschenk. Der Rest wie immer problemlos.

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